Hallo, ich bin Ernst F. Schröder

Die Leute nennen mich Ernst, Ernie, Ernest oder Ernesto, ganz wie es gefällt. Ich bin Diplom-Ingenieur der Nachrichtentechnik und habe dieses Fach an der Leibniz Universität Hannover studiert. Schon in meiner Diplomarbeit habe ich mich mit dem Thema der Datenreduktion für Signalübertragung und -speicherung beschäftigt. Dieses Thema hat mich seitdem nicht mehr losgelassen.

Ernst F. Schroeder

Während des Studiums habe ein ein Praktikum machen können bei der Deutschen Post in Hannover, in der Funkstörungsmeßstelle. Die befand sich sich im Zentrum der Stadt, gleich hinter dem Bahnhof und direkt unterhalb des Fernsehturms. Die Einführung des PAL-Farbfernsehens fiel genau in diese Zeit, aber es gibt noch mehr zu berichten. Hier können Sie es nachlesen, oder hier als pdf-Dokument herunterladen: "Auf dem kleinen Turm".

Meine Dissertation habe ich über analoge Kompander geschrieben. Hierbei handelt es sich um eine Technik, mit deren Hilfe man bei der Musikaufzeichnung auf analogen Tonbandgeräten das subjektive Signal/Störverhältnis erhöhen kann. Dass solch ein System überhaupt funktionieren kann, liegt daran, dass unsere Ohren zwar sehr leistungsfähig sind, sich aber bei bestimmten Dingen auch überlisten lassen und manches einfach gar nicht hören. Der "Dolby"-Schalter an Ihrem Cassettenrecorder stellt Ihnen genau solch ein Kompandersystem zur Verfügung.

Seit meiner Studienzeit habe ich auf vielen Gebieten der Nachrichtentechnik gearbeitet. Es begann im Jahre 1970 bei TELEFUNKEN mit dem PAL-Farbfernsehen im Grundlagenlabor von Professor Walter Bruch. Gleich nach dem Beginn meiner Tätigkeit bei Telefunken konnte ich an der Entwicklung der TED-Bildplatte mitwirken. Das dabei verwendete TRIPAL Übertragungsverfahren für Farbfernsehsignale habe ich in diesem Aufsatz beschrieben.

Dann habe ich mich mit der Aufzeichnung von Tonsignalen auf band- und scheibenförmigen Trägern beschäftigt, zunächst mit analoger Technik, insbesondere mit den Kompandern. Einigen HiFi-Enthusiasten wird sicherlich noch der HIGH COM Kompander von Telefunken in Erinnerung sein. Nachdem Ray Dolby den Kompander in der Studio- (Dolby-A) und Heimtechnik (Dolby-B) salonfähig gemacht hatte, stammte die Grundidee für den TELEFUNKEN-Kompander von Jürgen Wermuth aus Peine. Wermuth entwickelte daraus (übrigens gegen den Widerstand aus der Geschäftsleitung) den professionellen telcom C4 Kompander. An der Entwicklung von HIGH COM, der Variante für die Heimanwendung, war ich maßgeblich beteiligt und über lange Strecken sogar ganz alleine, von der Umsetzung der Idee bis zum Design und Testen des integrierten Schaltkreises, des U401B aus dem TELEFUNKEN Halbleiterwerk in Heilbronn.

Es gibt immer noch Leute, die aus den verschiedensten Gründen mit Kompandern arbeiten, aber für viele Verfahren ist die entsprechende Hardware kaum noch zu bekommen. Ich habe daher viel Zeit darin investiert, Software-Versionen einiger dieser Kompander zu erstellen. Das Ergebnis können Sie hier finden:
Download von Software-Versionen verschiedener Kompander.

In der darauf folgenden Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt meiner Arbeit immer mehr auf die digitale Technik. Ein Höhepunkt war sicherlich die intensive und maßgebliche Mitarbeit von Anfang an in der internationalen MPEG Standardisierungsgruppe unter der Leitung von Leonardo Chiariglione (Ja, die Moving Picture Experts Group hat sich nicht nur über Videosignale sondern auch über Audiosignale unterhalten und macht das auch heute noch). Die Ergebnisse dieser Arbeit kann man heute fast überall sehen und hören: Jedes Mal wenn Sie einen DVD Spieler, das digitale Fernsehen HDTV-T, oder ASTRA Digital Radio einschalten, oder wenn Sie ein Musikfile aus dem Internet herunterladen und auf Ihrem mp3-Spieler anhören, dann verwenden Sie unsere Forschungsergebnisse über die Eigenschaften des menschlichen Ohres und deren Anwendungen, die in die Arbeit der MPEG Gruppe eingeflossen sind.

Wenn Sie dazu noch mehr wissen wollen, dann schauen Sie sich doch einmal in die Liste meiner Veröffentlichungen an.

Und vielleicht wollten Sie schon immer einmal die wahre Geschichte über den Ursprung von mp3 lesen? Schauen Sie nach!

Bis zum Beginn meines Ruhestandes in 2005 war ich verantwortlich für die Forschung zum Thema Digital Audio im Forschungslabor einer der größten Firmen im Bereich Unterhaltungstechnologie: THOMSON, die seit kurzem den Namen Technicolor führt.


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